Dieser Text wurde ebenso als Wort den Parteien veröffentlicht:
Erinnern Sie sich noch an CETA oder TTIP? Ecolo setzt sich seit langem gegen die Handelsabkommen ein, die für unsere Erzeuger, unsere Landwirte, Kunden und den Planeten schädlich sind. Das Mercosur-Handelsabkommen mit Brasilien, Argentinien, Uruguay und Paraguay können wir nicht guten Gewissens „durchwinken“.
Derzeit werden Tausende von Tonnen südamerikanischer Produkte nach Europa exportiert, aber sie unterliegen hohen Zöllen. Die Mercosur-Mitglieder wollen von diesen Steuern für „strategische“ Produkte wie Zucker, Ethanol oder Rindfleisch befreit werden. Das würde bedeuten, dass es beispielsweise massive Rindfleischeinfuhren gäbe, die für unsere Erzeuger einen unannehmbaren Wettbewerb schaffen.
Einige Lebensmittel würden Tausende von Kilometern zurücklegen, obwohl sie nur wenige Kilometer entfernt produziert werden. „Dieser Vertrag ist ein ökologischer, wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Unsinn“, kommentieren unsere föderalen Copräsidenten Rajae Maouane und Jean-Marc Nollet.
Die vor Kurzem veröffentlichte Folgenabschätzung, die die europäischen Grünen über die Ecolo-Abgeordnete Saskia Bricmont in Auftrag gegeben haben, zeigt unter anderem die mangelnde Rückverfolgbarkeit der Produkte in diesen Ländern und den massiven Einsatz von Glyphosat, Neonicotinoiden und Pestiziden, die teilweise in der EU verboten sind.
Problematisch ist auch der Profit, den die großen Unternehmen mit diesem Abkommen machen. Die bereits auf den ausländischen Märkten aktiven multinationalen Konzerne werden von niedrigeren Zöllen, mehr Exportmöglichkeiten und Kostensenkungen profitieren.
Die negativen Schlussfolgerungen der Studie sind auch hinsichtlich der Einhaltung der Pariser Klimaabkommen unbestreitbar. Präsident Bolsonaro (Brasilien) hat jedoch seit seinem Amtsantritt klar gemacht, dass für ihn weder Klima, noch die Rechte von Arbeitern schützenswert sind. Auch für das Tierwohl wäre dieser Vertrag ein Rückschritt.
ECOLO hat sich auf allen Ebenen regelmäßig gegen solche Handelsabkommen gewehrt. Die Priorität muss darin bestehen, die großen Herausforderungen in Bezug auf Ernährungssicherheit, Klimawandel und Energiewende, die diese Verträge nicht zulassen, zu bewältigen. Belgien muss auf europäischer Ebene eine wichtige Rolle spielen und eine lokale und nachhaltige Landwirtschaft, die in unseren Gebieten verankert ist, unterstützen. Ecolo wird dem Mercosur Abkommen nicht zustimmen.
Ecolo Ostbelgien