Am Mittwochabend entscheidet der Nationale Sicherheitsrat, wie die Maßnahmen zur Eindämmung von Covid-19 fortgeführt werden. Dass sie uns weiterhin begleiten werden, wahrscheinlich über Monate, gilt als sicher. Die Auswirkungen bleiben nach wie vor enorm, weshalb alle Maßnahmen wohlüberlegt getroffen werden müssen. In Bezug auf das Unterrichtswesen sollte das laut der Ecolo-Fraktion im PDG, unabhängig von den weiteren Einschränkungen heißen: neue Inhalte und Kompetenzen vermitteln, statt bekannten Stoff zu prüfen. Schülerinnen und Schüler, Lehrpersonen und Familien müssen sinnvoll entlastet werden. Durch transparente Kommunikation sollten offene Fragen zeitnah geklärt und die Planungssicherheit erhöht werden. Ecolo plädiert deshalb dafür, die Prüfungen überall da, wo es möglich ist, abzusagen.
„Von Minister Mollers wünsche ich mir deshalb möglichst klare Vorgaben, wie die Schulen sich verhalten sollten“, so Ecolo-Abgeordneter Andreas Jerusalem. „Abschließend entscheiden zwar die Schulen bzw. Schulträger, doch diese haben bereits bei den Vorgaben zu Festen, Ausflügen und Feierlichkeiten gezeigt, dass sie durchaus bereit sind, sinnvolle Maßnahmen geschlossen mitzutragen.“ Einige Gemeinden haben sich als Schulträger bereits klar dazu geäußert, in den Primarschulen auf Prüfungen zu verzichten.
Eine gesamtbelgische Lösung solle zwar das erste Ziel sein, doch müsse der Blick bei den anstehenden Entscheidungen auch in die Nachbarländer geworfen werden. Vor allem für die Abschlussklassen müsse deshalb ggf. eine angepasst Lösung her.
Es gelte unter anderem zu bedenken, dass die ostbelgischen Abiturientinnen und Abiturienten für bestimmte Studiengänge, vor allem in Deutschland, einen gewissen Notenschnitt (NC) zu erfüllen haben. In den Abschlussklassen der ZAWM und der AHS seien auch digitale Lösungsansätze denkbar.
Laut Andreas Jerusalem erwartet die Ecolo-Fraktion angesichts der Lage eine zeitnahe Aussage von Minister Mollers zu den Prüfungen. „Schülerinnen und Schüler, aber auch Lehrpersonen und Eltern sollten hierzu klare Informationen erhalten, damit sie den Rest des Schuljahres besser planen können.“
Andreas JERUSALEM