Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Gäste,
liebe Kolleginnen und Kollegen des Sozialhilferates,
liebe Mitarbeitenden,
ein herzliches Willkommen zum Neujahrsempfang des Öffentlichen Sozialhilfezentrums Eupen! Ich freue mich sehr darüber, Sie heute mit einem neuen Konzept des Empfangs begrüßen zu dürfen. So können jetzt ebenfalls die Mitarbeitenden des WPZS, die sich in den vergangenen Jahren um Auf- und Abbau sowie die Verpflegung gekümmert haben, ohne Verpflichtungen diesen Abend genießen. An dieser Stelle möchte ich mich direkt beim FC Eupen für ihre Unterstützung am heutigen Abend bedanken.
Bevor es jedoch zum gemütlichen Teil übergeht möchte ich einige Worte an Sie richten, keine Sorge, ich werde es kurz halten.
Corona Pandemie, Lockdown, Angst, Flutkatastrophe, Verlust, Krieg, Geflüchtete, Inflation, Energieschock.
Fachkräftemangel, Überlastung, Ermüdung, Krankheit, Wut, Unzufriedenheit.
Worte, Krisen und Zustände, über die wir in den vergangenen Jahren oft gesprochen haben. Sie haben unser privates sowie berufliches Leben geprägt und viele von uns über die Belastungsgrenzen hinausgebracht.
Sie haben uns aber auch wachsen lassen, daher möchte ich heute Abend den Fokus auf zwei positive Worte legen: Wert und Wertschätzung
Wenn ich Wertschätzung sage, meine ich damit eine wohlwollende, interessierte und positive Haltung anderen Menschen gegenüber. Heute möchte ich allen Mitarbeitenden aus dem ÖSHZ, mit seinen Einrichtungen dem Mosaik-Zentrum und dem WPZS St. Joseph, ganz ausdrücklich für die unglaubliche Wertschätzung danken, die sie tagtäglich für unsere Kundinnen und Kunden, Kinder und Jugendliche mit deren Familien, ob stationär oder ambulant sowie für die Bewohnerinnen und Bewohner und ihre Angehörigen aufbringt. Vom Hauswirtschafts- und Logistikpersonal über die Mitarbeitenden der administrativen Dienste bis zum Personal aus dem Sozial-, Gesundheits- und pädagogischen Bereich im weitesten Sinne.
Wertschätzung anderen gegenüber ist der Kern unserer Arbeit. Aber eine solche Haltung ist nicht selbstverständlich, daher freut es mich umso mehr zu sehen, dass der Wert des Gegenübers hier respektiert und gewürdigt wird.
Von dieser Wertschätzung des Einsatzes und Engagements der Arbeit ausgehend, möchte ich heute ebenfalls über den Wert des ÖSHZ für die Gesellschaft sprechen.
Das ÖSHZ Eupen ist mehr als nur eine Verwaltungseinrichtung. Wir sind oftmals erste Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner für die sozialen Belange der Bürgerinnen und Bürger unserer Gemeinde. In einer Welt, die oft von schnellen Veränderungen und hektischem Tempo geprägt ist, bieten wir – bietet IHR Stabilität und Unterstützung für diejenigen, die es am meisten benötigen.
Der wahre Wert des ÖSHZ spiegelt sich demnach nicht nur in Zahlen oder Statistiken und steigende Ausgaben wider, sondern in den Geschichten und Leben der Menschen, die in verschiedenster Art und Weise unterstützt und im besten Falle dazu befähigt werden, eigenständig die Zukunft bestreiten zu können. Hilfe zur Selbsthilfe.
Und hier komme ich zum nächsten, aus meiner Sicht elementaren Wert unserer Arbeit: Die Gleichbehandlung. Unabhängig von Geschlecht, Herkunft, Religion oder anderen Unterscheidungsmerkmalen verdient jede und jeder Respekt, gleiche Chancen und eine wertschätzende Haltung. Nur in einer Gesellschaft, in der alle Menschen gleichbehandelt werden und soziale Gerechtigkeit gelebt wird, können wir gemeinsam Brücken zwischen verschiedenen Lebenswegen bauen und eine Atmosphäre der Akzeptanz schaffen.
Ich würde mir wünschen, dass unsere Gesellschaft für die tägliche Arbeit unseres Personals mehr anerkennt und Unsere Mitarbeitenden, die sich dafür einsetzen, dass die soziale Teilhabe für unsere Kunden möglich gemacht wird, viel stärker wert schätzen.
Vorteile und Missverständnis und Hetze entmutigen heute leider wieder verstärkt Menschen, die in einer Notlage sind, sich Hilfe zu holen. Dabei schaffen wir nur ein gerechtes Miteinander, wenn allen die gleichen Möglichkeiten der sozialen und beruflichen Teilhabe gegeben sind. Daran arbeiten wir gemeinsam mit vielen unterschiedlichen Partnerinnen und Partnern, Institutionen und Ehrenamtlichen.
Die vergangenen Jahre haben mehr denn je aufgezeigt, wie wichtig es ist, zusammenzuhalten und sich solidarisch einzusetzen, um die Herausforderungen zu bestreiten.
Herausforderungen, die Spuren hinterlassen.
Allgemein ist für das ÖSHZ, das Mosaik-Zentrum und für das WPZS festzustellen, dass die Anfragen steigen, die Situationen komplexer und die Wartelisten größer werden. Für unsere Organisation und Struktur bedeutet das eine dynamische und ständige Anpassung an die Umweltbedingungen, sowie einen innovativen Blick, um den Anforderungen gerecht zu werden. Diese Prozesse werden parallel zum laufenden Tagesgeschäft auf allen Ebenen unserer Einrichtungen durchgeführt.
Um das deutlich zu machen, möchte ich einige konkrete neue, innovative und auch weiter entwickelte Projekte der vergangenen Jahre nennen:
- In Kooperation mit der SOS-Hilfe: Der Umzug der Waschbären in ein komfortableres Gebäude,
- Der Um- und Neubau unseres WPZS für unsere Seniorinnen und Senioren, mit dem Blick auf eine energetische Verbesserung
- Neue Räumlichkeiten für den Mittagstisch in der Unterstadt nach der Flutkatastrophe
- Eine tiefgreifende Reform von Organisationsstruktur und –abläufen in einem partizipativen Prozess mit den Mitarbeitenden des Mosaik-Zentrum, um die Rahmenbedingungen der Arbeit zu verbessern und die Qualität der Angebote weiter sicherzustellen.
- Das Pilotprojekt Senioren WG in Zusammenarbeit mit Trilandum und der Stadt Eupen
- Der Umbau des alten ZAWM´s, der ab dem Umzug in diesem Jahr wieder alle Teams des ÖSHZ unter einem Dach vereinen wird.
- Verbesserung der Arbeitgebenden-Attraktivität in enger Kooperation mit der Stadt ua durch die Einführung des 2. Pfeilers für die Renten und MZS
- Die Aufnahme und Begleitung insbesondere von ukrainischen Geflüchteten.
Zusammenfassend bleibt zu sagen, dass unsere Dienste in den vergangenen Jahren sehr viel geleistet und dadurch deutlich gemacht haben, welchen Wert unsere Arbeit für die Gesellschaft – für jede Bürgerin, jeden Bürger – hat. Ich sehe diese Leistung nicht als selbstverständlich an, sondern danke ganz besonders jeder Mitarbeiterin und jedem Mitarbeiter und auch allen Ehrenamtlichen, die ihr Herzblut, ihre Kompetenz und ihre Zeit investieren, um andere Menschen zu begleiten und zu unterstützen.
Danke auch an meine Kolleginnen und Kollegen des Rates für die konstruktive Zusammenarbeit und den Mut, strategische Weichen für die Zukunft zu setzen.
Für das Jahr 2024 wünsche ich mir eine Gesellschaft, in der Vorurteile abgebaut werden und ein Bewusstsein für die Realität der Menschen geschaffen wird, die auf unsere Hilfe angewiesen sind. Wir können alle dazu beitragen, Brücken zu bauen und eine Atmosphäre der Offenheit und der Solidarität zu schaffen. Miteinander, nicht gegeneinander. Lassen Sie uns gemeinsam diese Verantwortung übernehmen!
Ihnen und Ihren Familien ein gesundes und glückliches Jahr 2024.
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit und einen geselligen Abend Ihnen allen.