Der geplante Radwanderweg im Wesertal zwischen DG und Lüttich, die „Vesdrienne“, soll bis zur deutschen Grenze gehen. Das bestätigte Mobilitätsminister Philippe Henry gestern (25.01.2021) auf eine parlamentarische Frage der Regionalabgeordneten Anne Kelleter in der zuständigen Kommission im Wallonischen Parlament. Bisher war geplant, die Fahrradstrecke zwischen Lüttich und Eupen zu bauen. Die Erweiterung bis zur deutschen Grenze ist eine sinnvolle Ergänzung, vor allem für die zahlreichen Pendler zwischen DG und der Region um Aachen, freut sich Anne Kelleter (ecolo) in einer Pressemitteilung.
„ Die Vesdrienne wird nicht nur hier in der Region schon lange erwartet. Zuerst war unsicher, ob die Strecke bis Eupen geht. Diese Unsicherheit wurde mit dem neuen Wallonischen Infrastrukturplan ausgeräumt. Dass es jetzt sogar über Eynatten Richtung deutsche Grenze gehen soll, ist eine sinnvolle Ergänzung für Pendler und Touristen. Einmal fertiggestellt könnte man, wenn man möchte, auf der Strecke einmal quer durch die Wallonie fahren, ohne den Fahrradweg verlassen zu müssen. Das ist konkreter Schritt für die Entwicklung der nachhaltigen Mobilität, weil hier sichere und schnelle Strecken als alternative zum Auto geschaffen werden.“, erklärt Anne Kelleter.
Folgende Gemeinden sind vom Bau der Vesdrienne betroffen: Raeren (Eynatten), Eupen, Baelen, Limbourg, Verviers, Pepinster, Olne, Trooz, Chaudfontaine und Lüttich (Chênée). Der genaue Streckenverlauf im Bezirk Verviers soll innerhalb dieses Jahres festgelegt werden. Ab 2022 sollen dann die Bauarbeiten an den ersten Teilabschnitten starten. Dasselbe gilt für den sogenannten „RaVel des sources“, der in Pepinster an die Vesdrienne angeschlossen werden und bis zur RaVel- Linie 44A in Spa gehen soll. Über diese Strecke kann man in Zukunft dann auch Stavelot und Malmedy erreichen.
Bis zur Eröffnung der gesamten Strecke dauert es leider noch etwas. Minister Philippe Henry rechnet im Moment mit mindestens fünf Jahren Bauzeit. Demnach würde die gesamte Vesdrienne 2026 eröffnet. Einzelne Bauabschnitte sollen allerdings schon vorher, sobald sie fertig gestellt sind, für die Bürger zur Verfügung stehen.
Für den Bau sieht die Wallonische Region bisher rund 45 Millionen Euro vor. Die Details zur Finanzierung sollen ebenfalls in diesem Jahr ausgehandelt werden.
„Ziel ist, in unserer Region ein zusammenhängendes Netz von Radwanderwegen zu schaffen, die überall, wo es möglich ist, getrennt vom Autoverkehr gebaut werden. Für die Vesdrienne wird das nicht überall möglich sein, weil das Wesertal eng und relativ dicht bebaut ist, aber die Verwaltung arbeitet daran, die Strecke so attraktiv und so sicher wie möglich zu gestalten. Dass sich das lohnt, zeigt nicht zuletzt der Erfolg der Vennbahnstrecke“, meint Anne Kelleter.