Bei der kürzlich von Ministerin Lydia Klinkenberg angekündigten Zurverfügungstellung von Menstruationsprodukten in den Schulen der DG, scheinen zunächst die Aspekte Nachhaltigkeit und freier Zugang für alle, berücksichtigt worden zu sein. Leider wurde in Augen der Ecolo-Fraktion hier eine Chance verpasst, das Thema Menstruationsprodukte ganzheitlich und tatsächlich nachhaltig anzugehen.
Für die Ecolo-Fraktion ist wichtig, dass Tampons und Binden nicht einfach nur zur Verfügung gestellt, sondern mit einer Aufklärungskampagne verbunden werden. Spender aufzustellen, die sich nur auf Wegwerfprodukte beschränken, reicht nicht aus und sensibilisiert nicht weit genug. Das Problem ist nämlich nicht allein der Zugang zu den Menstruationsprodukten, sondern auch die enorme Umweltbelastung, den sie vor allem in Produktion und Entsorgung darstellen. „Zu wenige kennen die Alternativen und wissen, was es überhaupt auf dem Markt gibt“, so Inga Voss. „Frauen müssen aufgeklärt werden und an Mehrwegprodukte herangeführt werden. Sie bringen nämlich ausschließlich Vorteile mit sich: sie sind gesünder, umweltfreundlicher und auf lange Sicht sehr viel günstiger als Einwegtampons und -binden. Die Hemmschwelle, etwas Neues auszuprobieren ist aber leider oft erstaunlich hoch, wenn man nicht genau weiß, was es gibt und wie leicht die Handhabe eigentlich ist.“
Darüber hinaus kritisiert die Ecolo-Fraktion, dass bei der Zurverfügungstellung nur das Gemeinschaftsunterrichtswesen der DG sowie die AHS und das ZAWM berücksichtigt wurden. Das freie subventionierte Unterrichtswesen und das offiziell subventionierte Unterrichtswesen bleiben somit außen vor. „Den Fokus hier nur auf bestimmte Träger zu setzen, finden wir äußerst bedauerlich und unverständlich“, so Inga Voss. „Dies kommt der ursprünglichen Idee, nämlich einen Zugang für alle zu ermöglichen, leider noch nicht nach. Die Bereitstellung von Menstruationsprodukten in Schulen, zusammen mit der entsprechenden Aufklärung über ökologisch verträglichere Produkte, verfolgt gleichzeitig gesundheitspolitische und soziale Zielsetzungen. Hierbei Unterschiede zwischen den Schulträgern zu machen, ist kleinlich und am Ziel vorbei“, schließt Inga Voss.
Inga Voss
Abgeordnete der Ecolo-Fraktion im PDG