Seit einigen Jahren taucht der Begriff „Klima-Angst“ in unserer Gesellschaft und in den Medien auf. Zunächst unter Jugendlichen und Studenten festgestellt, ist Klima-Angst heute in vielen sozialen Gruppen nachgewiesen, unabhängig von Alter, Nationalität und Kultur. Es handelt sich also um ein globales Phänomen, das die Auswirkungen der Klimaerwärmung auf die ganze Welt widerspiegelt.
Sozial- und Gesundheitswissenschaftler warnen, dass es sich nicht um eine vorübergehende Erscheinung handelt.
Die Gesundheitswissenschaftlerin Véronique Lepaige beschreibt den Begriff als eine besondere Art von Angst, die angesichts der Bedrohung durch das Klima auftritt. Sie besteht aus einem Gefühl intensiver Sorge, Wachsamkeit, Hilflosigkeit und Wut.
Wir sind von Befürchtungen betroffen, die über das „normale“ Maß hinausgehen und zu Depressionen und Angstszenarien führen können.
Dies umso mehr, als dass diese Gemütszustände auf realen und unbestreitbaren Tatsachen beruhen. Der Psychologe Jean-Baptiste Desveaux erklärt, dass wiederkehrende Hitzewellen oder Überschwemmungen keine „Phantasie“ sind, sondern mit Ereignissen, mit beweiskräftigen realen Fakten verbunden sind. Die Frage, ob diese Veränderungen eintreten werden oder nicht, stelle sich also nicht. Klima-Angst sei kein psychisches Symptom. Man solle sie als das akzeptieren, was sie ist: eine Angst, abgeleitet aus dem klaren Blick auf die Fakten.
Angesichts dieser Tatsache sind Politik und gesellschaftliche Verantwortungsträger gefordert, in Sachen Klimaschutz konsequent zu handeln und der Bevölkerung konkrete Antworten zu geben. Das verlangt jetzt und heute Entscheidungen, die sich jenseits unserer materiellen Komfortzone befinden. Doch wenn wir nicht nur die Folgen der Klimakrise auf unsere Umwelt abfedern möchten, sondern auch die Folgen auf unsere mentale Gesundheit, dann sollten wir diese Entscheidungen treffen und vor allem konsequent erreichen, dass alle Beteiligten diese nötigen Ziele ehrlich verfolgen und erreichen wollen.
Für Ecolo ist dieser Zusammenhang eines der wichtigsten Themen für die Zukunft.
Denn die Herausforderung der Klimakrise ist zu einer doppelten Herausforderung geworden: es geht sowohl um das Überleben unseres Planeten als auch um unsere körperliche und mentale Gesundheit.
Freddy MOCKEL
Vorsitzender der Ecolo-Fraktion im PDG